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Nicht nur die Corona-Krise hat es gezeigt: Standorttreue und Loyalität für den Ort führen zu gesteigerter Resilienz. Insbesondere Klein- und Mittelstädte, die familiengeführte Traditionsunternehmen bei sich verorten, profitieren von lokalem Engagement, einem starken Netzwerk und einer stabilien Wirtschaft – auch in schwierigen Zeiten. Was können sich Metropolen hiervon abgucken? Wie lassen sich hier lokale Bewegungen als neue Ankerpunkte für urbane Resilienz entwickeln?

Ob „Die Stadt der kurzen Wege“ oder „Die 15-Minuten Stadt“ – der Wunsch nach sinnvollen infrastrukturellen Verbindungen lässt viele Kommunen an neuen Mobilitäts- und Verkehrskonzepten arbeiten. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Elektromobilität, autonomes Fahren und andere alternative Verkehrsmittel. Doch „Moment mal!“ – ist der Organismus Stadt nicht erst dann wieder richtig in Bewegung, wenn sich seine Bestandteile/Zellen – also alle Einwohner:innen – wieder ihren Weg mühelos und am besten zu Fuß durch die Stadt bahnen können? Keine Frage: Der Weg ist das Ziel – wie sieht er aus?

Zugegeben: Früher war nicht alles besser, doch an manchen Stellen lohnt sich der Blick in die Vergangenheit bevor wir uns von der x-ten Innovation verführen lassen. Damals wurden Baustoffe beispielsweise selbstverständlich aus der Region bezogen; übrigens genauso wie Produkte des täglichen Lebens. Man irrte nicht durch meterlange Gänge der Discounter, sondern kaufte im Tante-Emma-Laden gleich um die Ecke ein. Damals waren Gemeinschaft und Nachbarschaften auch noch keine metropolitanen Trends, sondern eine Selbstverständlichkeit. Kommuniziert wurde auf der Straße, beim Bäcker und über die Gartenzäune hinweg. Analog statt digital. Früher war nicht alles besser, doch heute ist auch nicht alles schlechter. Schauen wir sie uns doch einmal genauer an – die Gegenwart unseres urbanen Lebens und wagen auch einen Ausblick auf das, was kommt.