Die Diskussion um neue, moderne Arbeitswelten hat im Verlauf der Corona-Pandemie an Fahrt aufgenommen. Während im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung bereits schon seit einigen Jahren über neue Formen des Arbeitens nachgedacht wird, ist das Thema new work nun (auch) zentraler Bestandteil von Stadtentwicklung geworden. Hochmoderne Bürokomplexe und -flächen, die ehemals als attraktive Arbeitsorte galten, stehen nun leer oder müssen den veränderten Arbeitsbedingungen und veränderen Nutzer:innenbedürfnsisen angepasst werden. Somit wird auch Stadt in ihrer inneren Struktur auf links gekrempelt . Unter der Prämisse „Alles ist möglich“ arbeiten wir heute im Großraumbüro, in eigenen Büros, aber auch in temporär angemieteten Co-Working Spaces, im Homeoffice oder im Lieblingscafé. Dieser neuen Ortsunabhängigkeit folgt auch eine neue Form der Zeitunabhängigkeit. Infolgedessen ergeben sich neue Aufgaben für Städte und Projektentwickler diesem Wandel zu begegnen. Wir wollen wissen: Wie sieht sie aus – die moderne Arbeitswelt – heute, morgen und übermorgen?
Wien hat es vorgemacht: „Grün und Dicht das geht!“ zeigt Prof. Dr. Helga Fassbinder mit Ihrem IBA-Projekt „Biotope City“. Vor dem Hintergrund der weiterhin steigenden Nachfrage an Wohnraum und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035 will Köln nun beweisen: „Nachhaltig, lebenswert und dicht das geht!“ Mit dem „Köln-Katalog – Typologien für kompakte, nachhaltige und lebenswerte Quartiere“ hat Köln ein ambitioniertes Instrument entwickelt, dass flächenschonende Quartiersentwicklungen bei gleichzeitig hoher Qualität ermöglicht. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Stadtverwaltung, Immobilienentwicklung, Architektur und Planung wird der Köln-Katalog vorgestellt und diskutiert, wie eine Umsetzung in den Quartieren gelingen kann.
Unter Berücksichtigung ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte ist eine intelligente Herangehensweise im Bauen das A und O. Dass „schlaues Bauen“ nicht zwangsläufig mit dem NEU bauen einhergehen muss, beweist u.a. eine immer klügere Stadtumbaukultur, die vorhandene Ressourcen nutzt und so ungeahnte architektonische Potenziale freisetzt. Ob Instandsetzung, Umnutzung, Umbau- oder Ausbau – vergangene Geschichten sind dazu da, weitergeschrieben zu werden. Hierzu bedarf es Kreativität, Mut, Sensbilität, Geduld und eine Portion Risikobereitschaft der Verantwortlichen. Schlussendlich ist „schlaues Bauen“ – und das impliziert auch den Neubau – eine Wertschätzung gegenüber unserer eigenen Umwelt samt ihrer Ressourcen, die sie uns zur Verfügung stellt. Dazu gehört auch die Bereitschaft sich für technologischen Fortschritt zu öffnen, neue architektonische Formensprachen zu lernen und zu wagen – kurzum groß zu denken und dabei weise zu handeln.
Aufbruchstimmung in Duisburg: Die Halbmillionen-Stadt am Rhein erfindet sich neu. Dabei wird nicht nur ihre Skyline verändert, sondern vor allem die Wahrnehmung als attraktives Ziel für Investments und anziehender Ort zum Arbeiten und Leben wie im Süden: Am Rhein entsteht die kleine Algarve, am Seen-Paradies ploppt auf alter Bahn-Brache eine grüne City-Oase auf und die Duisburger Dünen wachsen am früheren Güterbahnhof – so wandelt sich das lange von den Narben der Schwerindustrie geprägte Gesicht der Stadt. Zusammen 120 Hektar Fläche bilden das größte Stadtentwicklungsprojekt Deutschlands. So viel Innovationspotenzial in der Quartiersentwicklung ist einmalig. Darum Duisburg: hier und jetzt.
Zeitlose Quartiersentwicklung reisst bestehende Mauern ein. Mutig mixt es nicht nur Bewohner:innen sondern auch Funktionen. Unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialen Status findet hier jede:r, was er zum glücklichen und gesunden Leben braucht. Ob bezahlbaren und passgenauen Wohnraum, ob Arbeits- Freitzeit- und Kulturangebote, ob Nah-, Bildungs- oder Gesundheistversorgung oder attraktive, öffentliche Freiräume, die das soziale Miteinander fördern. Hier im zeitlosen Quartier mischen sich analoge und digitale Welten. Als wertvolle Tools erleichtern digitale Instrumente den (Arbeits-)Alltag und tragen zur partizipativen Stadtgesellschaft bei. Darüber hinaus unterstützen sie das Konzept der „kurzen Wege“. Kurzum: Das zeitlose Quartier ist unser aller „Happy Place“. Doch wie lässt sich dieses Quartier in die Realität umsetzen?
Nachhaltige Stadtentwicklung ist nicht nur eine der dringendsten, sondern auch komplexesten Herausforderungen unserer Zeit und kann nur durch einen ganzheitlichen Ansatz gelingen. Beim ULI-Panel „Wirkungsvolles Handeln braucht starke Allianzen“ diskutieren wir deshalb mit Vertretern der privaten Immobilienwirtschaft und öffentlichen Hand und nähern uns der Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln.
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